Mittwoch, 4. Mai 2011

Das Ende

Wir sind nun am Ende unserer Reise angelangt. Leider.

Es war eine tolle Erfahrung für uns, wir haben viel erlebt, gesehen, gemacht und viele Leute kennengelernt.

Abschließend möchte ich allen Lesern unseres Blogs danken, vorallem den vielen Kommentarschreibern.

Samstag, 30. April 2011

Tauchkurs

Wir sind im Moment (noch) in Cairns, der besten Stadt von der aus das berühmte Great Barrier Reef besucht werden kann. Man muss dazu auf alle Fälle mit einem Boot rausfahren, und es gibt sehr viele Anbieter dafür. Es gibt dann die Möglichkeit vom Boot aus zu schnorcheln oder zu tauchen. Fürs Tauchen braucht man einen Tauchschein, oder man macht einen "Intro Dive" wo man von einem Tauchlehrer begleitet wird. Und es werden auch Tauchkurse angeboten, die mind. 4 Tage dauern.
Nach längerem Überlegen, entschlossen wir uns dazu einen 5 tägigen Taurchkurs zu machen. Weil wir dazu 3 Tage am Riff tauchen können, und mehr davon haben wenn man nicht einfach ins kalte Wasser geschmissen wird und alles neu ist. Und, wir haben dann auch einen PADI Open Water Tauchschein, der weltweit gültig ist.

Erster Tag:
Theorie. Gehört natürlich dazu. Wusste gar nicht wie gefährlich das ist! Decompression sickness, Nitrogen narcosis, Oxygen toxicity...
Nachmittags gings ab in den Pool in voller Montur. Wir nahmen den ersten Luftzug aus der Flasche unter Wasser. Schon beeindruckend das ganze. Vorallem das schweben im Wasser. Fast so wie schwerelos. (wenn man den Auftrieb im Griff hat - was nicht allzu einfach ist)

Zweiter Tag:
Theorie und abschließende Prüfung. Alle haben bestanden.
Nachmittags nochmals in den Pool und alles üben was schiefgehen könnte. Wir sind jetzt bereit für das Meer! (hoffentlich)

Dritter Tag:
Am Boot zum Riff! Ziehmlich windig, und daher schaukelt das Boot ziehmlich. Sicher 10 hauptsächlich Asiaten liegen mit Speibsackerl irgendwo herum. Das war echt schlimm. Aber uns ist es gottseidank gut gegangen.
Am Boot. (Nicht das schönste Wetter)


Unsere Gruppe.

Am ersten Cay angekommen, sprangen wir fast als erste ins Wasser zum schnorcheln. Wahnsinn! So viele Korallen, so viele Fische! Alles so but, und so nahe. Eine ganz andere, eigene Welt da unten. Und wir sahen sogar einen Hai - ich bin ihm ein paar meter nachgeschwommen.
Dann, unser erster Tauchgang. Alles wie gewohnt vom Pool - nur halt mit hohen Wellen. Nur nicht aufs schnaufen vergessen. Druckkontrolle. Einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen. Hey - ein Fisch. Einatmen, ausatmen. Druckausgleich. Einatmen, ausatmen. Auftrieb nachstellen. Einatmen, ausatmen. Druckausgleich. Oh, so viele Korallen. Einatmen, ausatmen. Druckkontrolle. Oh - schon soviel rausgeschnauft! Einatmen, ausatmen. Und dann gehts eh schon wida bald nach oben. Nur nicht zu schnell, und immer brav atmen.
War sehr aufregend, aber gesehen fast gar nichts - ich war mit dem tauchen an sich schon beschäftigt genug, das war beim schnorcheln einfacher. Kann mir gar nicht vorstellen wie das bei einem Intro Dive ist, wo ja die Pool übung auch fehlt, und man nur einen einzigen Tauchgang macht.
Alles gut gegangen, alle sind raus aus dem Wasser. Auf zum nächsten Cay - was nur ein paar Minuten entfernt ist. Da unser zweiter Tauchgang. Geht schon alles einfacher. Ich denke nicht über jeden Atemzug nach. Trotzdem bin ich der, der am meisten Luft verbraucht. Und gesehen haben wir schon mehr.

Vierter Tag:
Wie gestern, Schnorcheln und zwei Tauchgänge. Einer unserer Gruppe hat sich eine Unterwasserkamera ausgeliehen.
Monika und Ich.

Korallen und ein Clownfisch (von vorne). (Anemonenfisch)




Vor dem Zweiten Tauchgang.





Fünfter Tag:
Wir bekamen die Möglichkeit heute den Adventure Diver Kurs zu machen, der es uns erlaubt auf bis zu 30m runterzutauchen - statt den 18m die wir bisher dürfen. Und wir haben natürlich zugeschlagen.
Der Erste Tauchgang ging auf 25m runter. Ganz schön viel Wasser über einem - und ein extremer Druck. Der Tauchleherer nahm eine mit Luft gefüllte Plastikflasche mit, die hats komplett zerquetscht.
 Gruppenfoto auf 25m
 Fischfütterung, ja das ist ein Ei.

Der zweite Tauchgang war ohne Tauchleherer, nur unsere Gruppe! Ganz schön aufregend. Und das war mit Abstand der beste Tauchgang, wir sahen sogar einen Hai und zwei Schildkröten! Echt aufregend.

Beim dritten Tauchgang mussten wir mit einem Kompass navigieren. Ein Quadrat mit 20m Seitenlänge schwimmen. Das hört sich einfach an, ist es aber gar nicht.
Wir haben jedenfalls jetzt auch den Adventure Diver! Mal schaun was wir damit machen werden :D

Dieser Kurs war wirklich ein toller Abschluss, hat sich voll ausgezahlt.
"Meet people, go places, do things." ~ PADI Motto

Die letzten zwei Wochen

So, nach ein paar sehr gefüllten Tagen, beruhigt sich zum Ende unserer langen Reise alles ein wenig, und ich kann noch einen Eintrag über die letzten zwei Wochen schreiben. Ja, nächsten Montag kommen wir schon heim - wir freuen uns schon darauf, andererseits würden wir auch liebendgerne noch hier bleiben.

Nachdem wir von der letzten farm in Charters Towers etwas früher als geplant abreisen mussten (Begräbnis + Hochzeit), entschlossen wir uns die restlichen zwei Wochen als "echten" Urlaub zu verbringen, und nicht mehr zu wwoofen.

Das erste Ziel lag am Lake Tinaroo, einem man-made Stausee. Am zweiten Tag fingen die Osterferien an, und plötzlich war der komplette Platz voll belegt - wir fuhren also weiter.

Nächste Station war in Mareeba, einer kleinen Stadt westlich von Cairns. Wie wir auf der Touristeninformation erfuhren, fand zufälligerweise an diesem Abend ein Rodeo statt. Bull riding, also auf Stieren reiten. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.
Es geht dabei darum, mindestens 8 sekunden oben zu bleiben, und das möglichst elegant. Es werden dann Punkte vergeben - jedoch hatte fast keiner die 8 sekunden geschafft.


Das ganze ist logischerweise nicht einfach (anschainend um einiges schwieriger als mit wilden Pferden), und auch nicht ganz ungefährlich. Ein möchtegern-Reiter wurde von der Rettung abgeholt.
Am Palmsonntag gingen wir in Mareeba in die katolische Kirche. Das lustige war, dass hier unter lauter italienern waren, die alle italienisch sprachen. Auch eine Lesung war italienisch und auch fast alle Lieder.



Es ging dann weiter nach Cairns, wo wir unser Endziel mal erkundeten, und auch infos über Riff Touren einholten - die wir als krönenden Abschluss geplant hatten. Nach einigem hin und her entschlossen wir uns einen echten PADI Tauchkurs zu machen, statt nur einem "Intro Dive". Wir buchten das für nächsten Montag.

Da unser Campingplatz aber ziehmlich schlecht war (kommt davon wenn man einfach den allerbilligsten nimmt), und sowiso noch viel Zeit war, machten wir einen 2-Tages Ausflug nach Chillagoe, einem Dorf im Outback. Dort gibts Kalksteinberge, die von Millionen alten Riffs sind, und jetzt vertikal stehen. Jedenfalls sind da hunderte Hölen entstanden, und wir machten eine Führung in eine.
Monika in der Tropfsteinhöhle


schaut leichter aus als es ist

Nach diesem interessantem Ausflug gings zurück nach Mareeba, wo wir uns eine Kaffee Plantage anschauten. Ja - das Klima ist hier optimal für Kaffee! War wirklich interessant.

Dann gings weiter ins Goldsborough Vally, in einen Nationalpark, wo wir die erste Nacht fast ganz alleine waren, in der zweiten aber dann 16 Zelte rundum uns standen. Osterwochenende, und am Montag Anzac Day, eine art Staatsfeiertag wo wirklich jeder frei hat.

Am Ostersamstag gings zurück nach Cairns, wo wir einen super Campingplatz fanden. Die Auferstehungsfeier in der Kathedrale von Cairns mit dem Bischof von Cairns war eigentlich unspäktakulär. Ist alles etwas einfacher hier. Angefangen natürlich bei den Gebäuden, dann ist viel weniger Leute, keine Ministranten usw. Aber die Predigt hat mir sehr gut gefallen.

Am Ostermontag bagann dann der Tuchkurs, dazu mach ich einen extra Eintrag.

Samstag, 9. April 2011

Wambiana - Cattle Station im Outback

Zum Abschluss unserer Reise wollten wir noch eine "echte" Australien erfahrung machen - und zwar im Outback. Bis jetzt waren wir ja an der Ostküste unterwegs, wo es relativ dicht besiedelt ist. Der Großteil des Landes schaut jedoch ganz anders aus. Das typische rote, unendliche Wüsten Outback ist für uns zu weit entfernt, noch dazu ist unser Auto dafür nicht tauglich, doch wir fanden im Wwoof-Buch einige Cattle-Stations in Charters Towers, die nicht allzuweit von der Ostküste liegen. Wir bekamen prompt eine Antwort von einer Farm, und machten uns dorthin auf. Die Arbeit am Boot hatte ohnehin nicht mehr viel aufregendes...

Wambiana, die farm, liegt 50km südlich und dann 20km westlich auf einer dirtroad von Charters Towers, einer Stadt mit 8000 Einwohnern. Die dirtroad (=Schotterstraße) ist wegen der Regenfälle der letzen Woche von einigen Bächen überschwemmt, wo wir mit unserem Auto nicht durchkommen, wir mussten daher abgeholt werden.

Es handelt sich um eine cattle station, wie so ziehmlich alles in der Gegend, mit einer Größe von 80000 acres. Das sind 32000ha, was einem drittel der Fläche des Flachgaus entspricht! Unvorstellbar. Aber das Land ist natürlich nicht so vegitativ, alles rar bewaldet und in trockenen Jahren wenig Graswuchs. Heuer ist allerdings ein sehr ungewöhnlich feuchtes Jahr.

Das Wohnhaus, ist bereits 99 Jahre alt. (wir schlafen woanders)

Der nächste Nachbar ist 16km entfernt, der nächste Ort 70km. Die Kinder (4) werden zuhause Unterrichtet, mit der Unterstützung einer Vollzeit Kindermädchen/Hauslehrerin.

Die zwei wohnen vor unserer Unterkunft und begrüßen uns jeden Morgen.

Gestern war der aufregendste Tag, wir "cross brandeten" 150 Kühe, die Michael ersteigert hatte und nun endlich geliefert werden konnten. Die Kühe wurden geimpft, bekamen was gegen Zecken und Parasiten, wurden abgewogen, im Computer registriert, bekamen eine Ohrmarke sowie ein Brandzeichen bestehend aus dem Farm eigenen Kennzeichen und der Nummer die auch auf der Ohrmarke ist. Es waren dabei 7 Leute im Einsatz.

In der ersten Sektion wird das alles gemacht, hinten mussten wir immer für Nachschub sorgen.

Paul beim branden. Ja, ist a bissi brutal.

Und eine durfte sogar ich branden!

Hier wird eine interessante Methode zur Unkrautbekämpfung eingesetzt: Kamele. Die sorgen dafür dass ein spezielles Unkraut sich nicht noch mehr ausbreitet. Seit ein paar Jahren sind diese - jetzt 100 Stück - im Einsatz, und fressen erstaunlicherweise fast kein Gras, dafür Büsche.

Heute besuchten wir die Kamele und baten sie um einen Fototermin.

Achja, heute hat der Nachbar "gemustert", d.h. alle Rinder zusammengetrieben, überprüft, geimpft etc. Und zwar mit einem Helikopter!

So, jetzt muss ich aufhören, die Sonne ist gerade untergegangen und 30 Moskitos schwirren um mich bzw. saugen mich gerade aus. 3 weniger, dafür vermutlich 6  neue.

Mittwoch, 30. März 2011

Krabben fischen

Jetzt sind wir bei was ganz anderem gelandet. Wir fischen Krabben!
Jedenfalls sind wir in St. Lawrence, einem kleinem, verschlafenem Dorf an der Küste, nördlich von
Rockhampton. Wir arbeiten auf einem Boot, mit dem wir von Pot (=Krabbenfalle) zu Pot fahren, diese
leeren, mit neuen Ködern bestücken und an einer neuen Stelle auswerfen.
Das machen wir jeden Tag für 4h.



Unsere Unterkunft, in einer Wellblechhütte, natürlich nicht Insekten-sicher - daher das Moskitonetz.


Ich am Boot, vor den bereits mit Ködern bestückten Pots.


Ich werfe einen Pot ins Wasser.



Ein sehr großes Exemplar, gehalten von Greg - unserem Chef. Man muss genau wissen wie man sie hält, damit sie einem keine Finger abzwicken.



1-2 solcher Kisten voller Krabben werden pro Tag gefangen. Im Hintergrund das Boot.

Das ganze ist in einem sogenannten Ästuar, wo wir während der Flut mit dem Boot herumfahren.
Und heute gabs zum Mittagessen Krabben, war echt lecker! (für uns natürlich zum erstenmal, im Restaurant ist das ziehmlich teuer)

Nachmittags können wir leider nicht wirklich was unternehmen, da das Wetter beschissen ist. Es regnet die ganze Zeit.

PS: Kommentare können jetzt auch anonym abgegeben werden, man braucht jetzt kein spezielles Konto mehr.

Gin Gin die 2.

Da der Freund eine Woche nach Hause kommt, wurden wir für 5 Tage "rausgeschmissen". Und zwar
zum Sohn von Joan, Rob. Er hat eine Familie mit 5 Kindern im alter von 9 Monaten
bis 11 Jahre. Es handelt sich um eine kleine mehr Selbstversorgerfarm, doch er will
so wie Joan ins "Garlic-Business" einsteigen. Unsere Hauptaufgabe war es das wuchendere
Gras zu mähen und andere kleine Sachen.



Zum erstenmal sind wir in einem Wohnmobil untergebracht, das natürlich etwas eng war, aber
sonst einwandfrei.

Wir haben jetzt endlich schönes Wetter. D.h. 35° bei 70% Luftfeuchtigkeit. Schwitzen im
Schatten beim nichtstun, und natürlich bei der Arbeit umsomehr.
Aber wenn man früh genug beginnt ist es auszuhalten.




Monika beim "Whippersnippen".



Die Familie. (nicht ganz vollzählig)

Dienstag, 22. März 2011

Obst in Gin Gin

Nach der entspannenden Woche wollten wir wida auf eine "echte" Farm. Was neues kennenlernen. (mal abgesehen von den Leuten natürlich)
Wir fanden eine Fruit Orchard mit "Mangos, Litschis, Passionsfrüchte (Marakuja) und exotische Früchte" (lt. Wwoof-Buch), was sich nicht schlecht anhörte. Die Farm liegt in Gin Gin, nähe Bundaberg.

Für eine Woche waren wir dort, im Moment sind wir auf der Farm ihres Sohnes, aber morgen gehts zurück bis Sonntag.

Leider gibts keine Mangos. Die letzte Ernte war wegen des Regens eine Missernte, und wenn die Ernte gut ist, ist sie das überall und damit der Preis im Keller. Joan (unsere Chefin) meint "The bulldozer can take them".
Es handelt sich um keine Bio-Farm, die Mangos werden regelmäßig "sprayed". Anschainend ist es nicht möglich Mangos biologisch zu produzieren. (Ausser man packt jede einzelne Frucht in ein Papiersackerl ein - was aber ein riesiger Aufwand ist)

Eine unserer Aufgaben liegt bei den Passionfruits. Ich hab vorher noch nie eine gesehen, und kannte sie auch nur aus dem Pfirsich Marakuja Molkegetränk.
So sieht eine Passionfruit aus, wir haben schon viele davon gegessen.


Die Bäume müssen nach unten hin zurechtgestutzt werden, damit die Früchte nicht am Boden wachsen. Zweige die zu weit unten sind werden entweder - wenn keine Früchte und Blüten darauf sind - einfach abgeschnitten, oder - wenn Früchte darauf sind - oben reingesteckt, oder - wenn Blüten - mit der "Tapegun" (So eine art vollautomatischer Bandspender der das Band auch gleich zusammenklammert) oben angehängt.
Ich bei der Arbeit, dieser Zweig wird abgeschnitten.

 In einem anderen Feld wo auch Passionfruit war, wird dieses Jahr Knoblauch angebaut. Wir sind eigentlich auch dafür vorgesehen, das wird sich aber wegen dem Wetter nicht ausgehen. 700kg Knoblauch - wo jede Zehe einzeln per Hand in die Erde gesteckt werden muss.
Die Passionfruit-Bäume wurden bereits abgeschnitten, wir rissen noch die Strünke und Wurzeln aus. Und zwar mit einer Kette und einem Quad, was relativ gut funktionierte.
 Monika reißt mit vollgas an.

Ein Highlight ist die Kaffeemaschine die wir hier endeckten, normalerweise gibts nur Instant-Kaffee.


Und Monika hat sich sogar mit Jj angefreundet!

 Nach einer Woche ist Ian, der Freund/Mann von Joan gekommen, der arbeitet als "Driller" Untertags in Western Australia und kommt sehr selten heim. Diesmal zum erstenmal seid 3 Monaten, wir mussten diese 5 Tage verschwinden - und wurden zu Rob - dem Sohn von Joan der 3km entfernt eine kleine Farm hat - geschickt. Doch dazu später mehr.